Raspberry Pi 2 - Übertakten (Overclocking)

Raspberry Pi 2 – Übertakten (Overclocking)

Die vier Kerne des ARM1176JZF-S im Raspberry Pis 2 sind standardmäßig mit 900 Mhz getaktet. Im direkten Vergleich zum Raspberry Pi 1 hat er Neue somit eine rund 6 mal höhere Leistung. Diese Leistung lässt sich jedoch noch weiter auf die Spitze treiben, indem man den Raspberry Pi 2 übertaktet.

 


Schwierigkeitsgrad:


 

Vorbereitung

raspberry_soc_kuehler_luefter_01Nur mit einer guten Kühlung kann man das Maximale aus dem Einplatinen-Computer herausholen. Wird der Raspberry Pi übertaktet, sollte deshalb für eine ausreichende Kühlung gesorgt werden. Denn durch die Takt- und Spannungserhöhung steigt auch die Hitzeentwicklung. Zur Kühlung bieten sich kleine Kühlkörper oder ein zusätzlicher SOC-Lüfter an. So wird die Betriebstempertatur zuverlässig gesenkt, was sich wiederum positiv auf die Lebensdauer auswirkt. Da dieses Thema beim Übertakten und 24/7-Dauerbetrieb recht wichtig ist, habe ich dazu einen eignen ausführlichen Artikel verfasst: Raspberry Pi – SOC richtig kühlen (aktiv / passiv)


 

Übertakten: raspi-config

Seit einiger Zeit ist dies sogar menügeführt im Raspberry Pi Software Configuration Tool ohne Garantieverlust möglich. Dieses starten wir mit folgendem Befehl:

$ sudo raspi-config

Ist raspi-config gestartet, wählen wir mit den Pfeiltasten den 7. Punkt “Overclock” und bestätigen dies mit der Enter-Taste.

Aktivierung der Kamera in raspi-config

Raspberry Pi 2 übertakten

 
Daraufhin können wir in der nächsten Ansicht wählen, wie stark der Raspberry Pi übertaktet werden soll. Dazu stehen verschiedenen vordefinierte Einstellungen zur Verfügung. Neu für den Raspberry Pi2 gibt nun speziell die folgende Einstellung, die einfach mittels Enter bestätigt werden kann:

Pi2     1000MHz ARM, 500MHz core, 500MHz SDRAM, 2 overvolt
Spezielle Einstellung für den Raspberry Pi 2

Spezielle Einstellung für den Raspberry Pi 2


 

Übertakten: /boot/config.txt

Möchte man nicht nur die vordefinierten Einstellungen zum Übertakten nutzen und stattdessen die Takt- und Spannungswerte selbst beliebig festlegen, können dazu die Einträge in der config.txt angepasst werden. Dazu müssen wir zuerst zu root wechseln und anschließend die Datei /boot/config.txt in einem Editor deiner Wahl öffnen:

$ sudo su
$ nano /boot/config.txt

In der config.txt finden sich am Ende der Datei die folgenden Zeilen. Damit diese Einträge wirksam werden, muss das davorstehende Rautezeichen (#) entfernt werden. Anschließend können diese Werte angepasst werden.

# arm_freq=1000
# core_freq=500
# sdram_freq=500
# over_voltage=2

 

Begriffserklärung:
  • arm_freq = Taktfrequenz Prozessor
  • core_freq = Taktfrequenz Grafikkern
  • sdram_freq = Taktfrequenz Arbeitsspeicher
  • over_voltage = Spannung
  • temp_limit = Temperatur-Obergrenze (bei Übersteigen wird heruntergetaktet)

So kann beispielsweise für niedrigere Betriebstemperaturen aber trotzdem höhere Perfomrance auch auf die Erhöhung der ARM-Taktfrequenz verzichtet werden und stattdessen nur mit folgenden Zeilen genutzt werden:

sdram_freq=500
core_freq=500
over_voltage=2

Anschließend muss der Raspberry Pi 2 noch neu gestartet werden, damit die Übertaktungen wirksam werden.


 

Maximale Übertaktung

Jeder Übertaktung sind Grenzen gesetzt, meist spürbar durch spontane Abstürze. Beim Raspberry Pi 2 ist diese Grenze erfahrungsgemäß bei der nachfolgenden Einstellung erreicht. Bei höheren Werten bootet er entweder gar nicht mehr oder bleibt nach kurzer Zeit im Betrieb stehen. Wer die Leistung maximal auf die Spitze treiben will sollte aber unbedingt die oben genannten Hinweise zur Kühlung beachten.

Verwendung der Einstellung auf eigene Gefahr!
arm_freq=1100
sdram_freq=500
core_freq=500
over_voltage=6
temp_limit=80

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